06.
Jan. 24

Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Lerbach 2024

Freiwillige Feuerwehr Lerbach

Von Gunnar Grüneberg für Freiwillige Feuerwehr Lerbach.

149ste Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Lerbach am 05.01.2024 im Saal des Hotel Sauerbrey

Am Freitag dem 05.01.2024 fand ab 19:30 Uhr die 149ste Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Lerbach statt. Ortsbrandmeister Andreas Kratsch konnte neben den aktiven und passiven Mitgliedern der Wehr zahlreiche Gäste begrüßen, darunter aus Lerbach den Ehrenortsbürgermeister Frank Koch und den Ehrenkreisbrandmeister Heinz Gärtner, aus Freiheit den Ortsbürgermeister Axel Kruschwitz und den Ortsbrandmeister Thomas Domeyer sowie für die Stadt Osterode die zuständige Fachbereichsleiterin Thoskild Lätsch. Eine Reihe weiterer Gäste kam später noch zu Wort. Nach dem traditionellen Abendessen - Bregenwurst und Grünkohl - eröffnete er die mit 55 Teilnehmenden außerordentlich gut besuchte Versammlung und führte durch die Tagesordnung.

In seinem Jahresbericht informierte Ortsbrandmeister Andreas Kratsch über die Lage und die Aktivitäten der Wehr im Jahr 2023. Die 21 aktiven Mitglieder mussten zu 22 Einsätzen ausrücken, wobei die jüngsten Einsätze zum „Weihnachtshochwasser“ zu einem Einsatz zusammengefasst sind: Nachdem Heilig Abend die Zu- und Durchflüsse des Lerbach im gesamten Ort von Verstopfungen befreit waren und die Wassermassen zuverlässig abfließen konnten, unterstützen die Kameraden an den Feiertagen andere Ortswehren u.a. beim Befüllen von Sandsäcken. Neben Brandeinsätzen rückte die Feuerwehr zu Sturmschäden sowie zu Verkehrsunfällen auf der B241 und der K26 aus. Auch an einer Personensuche nach einem vermissten Kind, die ein größeres Medienecho hatte, war die Wehr beteiligt. Die Zahl an Fehl- und Täuschungsalarmen durch Brandmeldeanlagen war rückläufig, wobei die Ursache hierfür – die Schließung beider Alten- und Pflegeheime im Ort – weniger erfreulich ist.

Der reguläre Dienstbetrieb enthielt neben gemeinsamen Dienstabenden mit den Nachbarwehren Freiheit und Riefensbeek-Kamschlacken eine aufwendige Objektübung in einem Abbruchhaus und die Teilnahme an einer Übung im Butterbergtunnel. Auch für die Dorfgemeinschaft hat die Feuerwehr wieder wichtige Beiträge geleistet, insbesondere durch die Teilnahme am Putztag, die Brandwache bei den Osterfeuern, den eigenen Tag der offenen Tür, die Unterstützung beim Jubiläum des Harzer Hexenstieg am Eselsplatz, die Ausrichtung der Vereinsspiele, die Sicherung des Laternenumzuges des Kindergarten Kunterbunt und die Teilnahme am Volkstrauertag.

Andreas Kratsch hob hervor, dass aufgrund der Privatinitiative Lerbacher Bürger am Feuerwehrhaus als einem von zwei Orten jetzt ein sog. Automatisierter Externer Defibrillator (AED) installiert ist und im Fall der Fälle hilft Leben zu retten [Link zum Bericht].

Seinen Jahresbericht schloss der Ortsbrandmeister mit einem Ausblick auf das kommende Jubiläumsjahr 2025: Am 13. und 14.06.2025 wird das 150jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Lerbach groß gefeiert werden. Er dankte Kommando und Kameraden und überreichte einer Reihe aktiver Wehrmitglieder für ihre Teilnahme an Lehrgängen und Dienstabenden kleine Geschenke.

Die Jugendfeuerwehrwartin Ilka Grobecker berichtete von ihrer – jetzt schon 15 Jahre währenden – erfolgreichen Arbeit. Mit 14 Jugendlichen konnte sie auch 2023 ein attraktives Dienst- und Freizeitangebot gestalten: Die Jugendfeuerwehr übte für die „Jugendflamme“ und absolvierte gemeinsame Dienste mit der aktiven Wehr. Im Sommer stand ein einwöchiges Zeltlager in Grömitz auf dem Programm. Auf dem Lerbacher Dorfmarkt wurden von den Jugendlichen zehn selbst gebackene und gespendete Kuchen verkauft, auch um die für dieses Jahr geplante Ferienfreizeit in Dänemark zu finanzieren. Für dieses Projekt hat die Jugendfeuerwehr aus dem Ort schon eine Reihe von Spenden erhalten, wofür Ilka Grobecker dankte. Später am Abend überraschte Thorsten Baumann mit einer weiteren Spende von 300 EUR für die Jugendfeuerwehr.

In seinem Jahresbericht blickte der Stadtbrandmeister Lars Kreiter von der nächsthöheren Ebene auf die Lage der Ortsfeuerwehren: Die Freiwillige Feuerwehr Lerbach ist eine von elf Ortswehren mit insgesamt 441 Aktiven, die im vergangenen Jahr zu 321 Einsätzen gerufen wurden. Immer häufiger sind Unwetterlagen wie zuletzt beim „Weihnachtshochwasser“ der Einsatzgrund. Er beklagte in diesem Zusammenhang die fehlende Ausrüstung für die Einsatzlagen bei Wald- und Vegetationsbränden. Während auf Stadtebene im Rahmen der Zuständigkeit Ausbildungen und Lehrgänge durchgeführt wurden ist die Situation auf Landesebene zum Jahreswechsel unklar, da neue Vorgaben noch nicht konkret ausgestaltet und umgesetzt wurden.

In seinem Grußwort konnte Ortsbürgermeister Olivier Kutscher – zugleich auch stellvertretender Ortsbrandmeister – die enge Verbindung der Feuerwehr zu Ortsrat und Dorfbevölkerung hervorheben: Viele Mitglieder des Ortsrates waren auch als Mitglied von Wehr oder Kommando bei der Versammlung anwesend. Er sei „froh, Mitglied dieser jungen, motivierten und gut ausgebildeten Truppe“ zu sein und dankte den Kameraden für ihren Dienst. Auch er blicke mit Freude auf das Jubiläumsjahr 2025.

Der Bürgermeister der Stadt Osterode am Harz Jens Augat überbrachte die Grüße von Rat und Verwaltung. Mit Blick auf die Feuerwehrbedarfsplanungen betonte er die Wichtigkeit einer angemessenen Ausrüstung der Feuerwehren. Er benannte aus seinem Zuständigkeitsbereich Übergaben neuer Einsatzfahrzeuge, wies aber auch auf die Probleme langer Vorlaufzeiten bei Beschaffungen und Verteilung knapper Mittel hin. Trotzdem kam Jens Augat nicht mit leeren Händen: Unter Applaus der Versammlung konnte er eine seit langem benötigte Wärmebildkamera (u.a. Thema der letzten Jahreshauptversammlung) an Andreas Kratsch überreichen.

Für den Landkreis Göttingen sprach der stellvertretende Abschnittsleiter Markus Herzberg die Grußworte. Auf Kreisebene ist die Freiwillige Feuerwehr Lerbach eine von 150 Wehren mit insgesamt ca. 5.200 Aktiven, die im vergangenen Jahr zu 3.244 Einsätzen ausrücken mussten. Auch er griff das Thema Ausbildung auf: Vom Land Niedersachsen sei im November 2023 mitgeteilt worden, dass ab Januar 2024 die Ausbildungen neu zu organisieren seien, was praktisch nicht zu leisten war. Angestrebt werde nun eine Umsetzung zum Juli des Jahres. Auch den Termin zum Baubeginn der neuen Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Ebergötzen sehe er kritisch, eine Fertigstellung „bis Ende des Jahrzehnts“ sei optimistisch.

Als Notfallseelsorger informierte Pastor Horst Reinicke über die Betreuung der freiwilligen Rettungskräfte bei 110 Einsätzen im vergangenen Jahr. Immer häufiger fänden die Helfer belastende Situationen wie beispielsweise bei Suiziden vor und erhielten dann Unterstützung.

Der Ehrenortsbrandmeister Wilfried Kratsch legte in seinem Kassenbericht die finanzielle Situation der Feuerwehr dar. Die Kassenprüfer Marvin Kranitz und Lutz Dreiling bestätigten die ordnungsgemäße Kassenführung und beantragten die Entlastung, diesem Antrag folgte die Versammlung einstimmig. Als neue Kassenprüferin aus den Reihen der passiven Mitglieder wurde Angelika Gärtner vorgeschlagen und gewählt. Danach wurde über die angekündigte lange überfällige Anpassung des Mitgliedbeitrages abgestimmt. Die Versammlung konnte sich sofort auf einen neuen monatlichen Mindestbeitrag von zwei Euro einigen, der u.a. von den aktuell 146 Fördermitgliedern zu zahlen ist.

Es folgte der Tagesordnungspunkt „Ehrungen und Beförderungen“: Der Hauptfeuerwehrmann Stefan Bormann konnte die Beförderungsurkunde zum Ersten Hauptfeuerwehrmann aus der Hand von Ortsbrandmeister Andreas Kratsch entgegennehmen, dieser wiederum erhielt durch Stadtbrandmeister Lars Kreiter die Beförderung vom Brandmeister zum Oberbrandmeister.

Für den nächsten Tagesordnungspunkt konnte Stadtbrandmeister Lars Kreiter gleich das Kommando behalten: Die Wahlen zum Vorschlag zur Ernennung eines Ortsbrandmeisters und stellvertretenden Ortsbrandmeisters. Sowohl Andreas Kratsch als auch Olivier Kutscher hatten bereits ihre Bereitschaft zur erneuten Kandidatur mit dem Ziel der Fortführung der Ämter erklärt. Da keine weiteren Kandidaten vorgeschlagen wurden stellten sich beide der geheimen Abstimmung durch die 18 anwesenden aktiven Wehrmitglieder und wurden jeweils einstimmig bei einer Enthaltung gewählt. Unter dem Applaus der Versammlung nahmen Ortsbrandmeister Andreas Kratsch und stellvertretender Ortsbrandmeister Olivier Kutscher die Wahl für die neue Amtszeit an. Einer Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit für die nächsten sechs Jahre steht – abgesehen von der formellen Bestätigung durch den Stadtrat – Nichts entgegen, der Brandschutz in Lerbach ist weiter gesichert und in guten Händen!

Zum Abschluss der Versammlung standen noch zwei Wahlen an: Einstimmig bestätigt wurden die Jugendwartin Ilka Grobecker und der Atemschutzgerätewart Tobias Just für jeweils weitere drei Jahre. Da es unter Verschiedenes keine Fragen gab konnte Andreas Kratsch die Versammlung gegen 22:00 Uhr schließen. Nach dem Gruppenbild gingen die aktiven Mitglieder zum geselligen Teil des Abends über.

Freiwillige Feuerwehr Lerbach
Alter und neuer Ortsbrandmeister: Andreas Kratsch
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