Von Jörg Hüddersen für Schützengesellschaft Lerbach e.V..
Vor 150 Jahren wurde silbernes Brustschild verliehenIm Jahre 1858 bekam die Schützengesellschaft Lerbach vom damaligen König Georg V. von Hannover ein silbernes Brustschild geschenkt, das seitdem jährlich ausgeschossen und immer vom Schützenkönig getragen wird. Dieses Jahr passierte das zum 150. Mal und so lud die Lerbacher Schützengesellschaft den Ur-Urenkel des damaligen Herrschers nach Lerbach ein. Der 47-jährige Heinrich Prinz von Hannover, der in Göttingen dem bürgerlichen Beruf eines Verlegers nachgeht, nahm die Einladung an und gab einen interessanten Einblick in die Persönlichkeitsstruktur seines Vorfahren.Georg der V. war ein fast reaktionär zu nennender Monarch. Mit 10 Jahren einseitig und durch einen Unfall mit 13 Jahren komplett erblindet, konnte er dem Leben wohl nur wenige positive Seiten abgewinnen. So verharrte der blinde König Zeit seines Lebens im monarchischen Prinzip, das fest davon ausging, dass er der König von Gottes Gnaden ist und sein Urteil nahezu unfehlbar sein müsse. Parlamente betrachtete er bloss als Hemmschuh auf dem Weg zur Umsetzung seines Staatsideals. Die bürgerliche Revolution von 1848 kommentierte er mit dem Worten "Hat denn Papa keine Kanonen mehr?" (zu diesem Zeitpunkt war er erst Kronprinz und sein Vater Ernst August regierte in Hannover). Auf der anderen Seite war Georg aber auch ein kulturell sehr engagierter Monarch und ein geachteter Komponist.
Nach dem Vortrag des Prinzen zu seinem Ur-Urgroßvater ergänzte der zweite Schützenvogt Marco Gömann die Historie um die Sicht der Lerbacher. Immerhin musste das Silber in der Mitte des 19. Jahrhunderts noch ohne die Hilfe von Maschinen gefördert und verarbeitet werden. Im Laufe der Zeiten wäre das Brustschild aufgrund seines wertvollen Metalls sicher auch gut zum Kauf von Lebensmitteln gewesen, so etwa während der Inflation 1923. Trotzdem wurde es immer gut verwahrt und weitergegeben, zuletzt während des zweiten Weltkrieges im Stroh versteckt auf einem Dachboden.
Die Gäste des Schützenfrühstücks im voll besetzten Saal des Hotels Sauerbrey bekamen so schon vor dem ersten Gang eine gehörige Portion Geschichte serviert. Diese wurde nur unterbrochen durch einige musikalische Einlagen des Tambour-Corps Herzberg.
Am Nachmittag gab es dann noch eine Vorführung der Einradgruppe des MTV Lerbach, bevor Dä fidel'n Lerbschen des Fest langsam ausklingen ließen.
Die Fotos der Veranstaltung befinden sich in einer eigenen Bildergalerie:
http://www.lerbach.de/galerie/anzeigen.php?Galerie=69
18:00 Uhr, Schützenstube Lerbach
7. Übungsabend Kleinkaliber i
Dorfmarkt i
18:00 Uhr, Schützenstube Lerbach
8. Übungsabend Kleinkaliber i
Oktoberfest i
18:00 Uhr, Schützenstube Lerbach
9. Übungsabend Kleinkaliber i