So., 14.
Sept. 08

Das Beste für unsere Kinder?

Von Jörg Hüddersen für hueddersen.de.

Leserbrief zur Schulschließung von Anja Bücher

In der recht emotionsgeladenen Diskussion habe ich wieder einmal die Erfahrung machen müssen, dass Volkes Stimme nur beim Gang an die Wahlurne zählt. In der übrigen Zeit wird getan, was die Parteien für richtig halten! Leider musste ich den Eindruck gewinnen, dass die Schließung der GS am Schwarzenberg auch gegen die voraussichtlich ablehnende Empfehlung des Ortsrates Lerbach im Osteroder Stadtrat mehrheitlich durchgesetzt werden wird.

Ausschlaggebend für die Schließung seien laut Bürgermeister Becker:

1. Die seit Schuljahresbeginn bestehende Kombiklasse und
2. der genehmigte Weggang von 5 Schülern zu anderen Grundschulen in der Stadt Osterode am Harz.

Unberücksichtigt bleibt, dass lt. Statistik mit Schuljahresbeginn 2009/10 wieder 23 Schüler eingeschult werden können. Auch werden Kosten kaum eingespart, sollte die Schule geschlossen werden; denn Kindergarten und Sporthalle sowie der Jugendraum sollen nach Aussage von Bgm. Becker weiter bestehen bleiben. Ich kann es mittlerweile verstehen, warum die Wahlbeteiligung immer geringer wird. Derartige Veranstaltungen dienen nicht – wie es eigentlich sein sollte - der Meinungsbildung der Mandatsträger vor einer Entscheidung, sondern sind zu einer reinen Alibifunktion verkommen, weil die Meinung schon vorher feststeht.

Trotzdem meine Bitte an alle Mitglieder des Osteroder Stadtrates: Erkundigen Sie sich erst genau über Tätigkeitsbereiche der Lehrer und geben Sie der Kombiklasse und damit der weiteren Existenz der Lerbacher GS eine Chance. Ich als Mutter eines Kindes, welches die Kombiklasse besucht, mach das auch! Begleiten Sie z. B. einmal einen Erstklässler morgens im vollbesetzten Bus zur Schule nach Osterode und später nach Schulschluss zurück. Dann erfahren Sie, welchem Stress dieses Kind bereits vor und nach der Schule ausgesetzt ist.

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