So., 07.
Dez. 08

Mehr als eine Dreiviertelmillion für Kirche nötig

Pastor Bernd Menzel lies bei der Einleitung die Entwicklungen rund um die Entdeckung der Schäden an der Kirche Revue passieren

Von Jörg Hüddersen für Ev.-luth. Kirchengemeinde Lerbach.

Vorstellung des Sanierungskonzepts

Am Donnerstagabend stellte Frau Dipl.-Ing. Körner vom Amt für Bau- und Kunstpflege der ev.-luth. Landeskirche aus Hildesheim die Pläne für die Sanierung der Kirche und die Integration eines Gemeindezentrums in die Kirche vor.

In einem ersten Bauabschnitt soll die Eindeckung und die Balkenkonstruktion im Dach des Kirchenschiffs und des Turms saniert werden. Gleichzeitig sollen dort die Schwellen (untere waagerechte Fachwerkbalken) erneuert werden, wo später das Gemeindezentrum entstehen soll.  Die Kosten für diesen Bauabschnitt werden vom Amt für Bau- und Kunstpflege auf rund 400.000 € geschätzt.

Nachdem dieser Bauabschnitt abgeschlossen ist, kann das Gemeindezentrum in die Kirche eingebaut werden. Dazu soll die Wand, die jetzt den Vorraum der Kirche von eigentlichen Kirchenraum trennt, um eine Säulenreihe Richtung Altar versetzt werden. Dadurch entsteht ein etwa 70 qm großer Raum und eine entsprechend große erste Empore.

An den Seiten soll eine Teeküche, ein WC und ein Abstellraum eingebaut werden. Der große Raum soll außerdem mit einer herausnehmbaren Trennwand in der Mitte versehen werden, die es ermöglicht, dass zwei Gruppen parallel das Gemeindezentrum nutzen. Bei kaltem Wetter soll der große Raum als Winterkirche genutzt werden, die einen Blick in die Kirche hinein erlaubt. Auf diese Weise muss nicht die gesamte Kirche aufgeheizt werden, um etwa einen einstündigen Gottesdienst abzuhalten. Dies ist auch besser für die Orgel, die kühle Temperaturen durchaus vertragen kann, bei zu schnellem Aufheizen oder Abkühlen aber Schaden nimmt.

Nach dem Einbau des Gemeindezentrums soll dann der zweite Bauabschnitt der Sanierung folgen, bei dem u.a. die Elektrik und der Innenraum saniert werden. Eine Sanierung der Heizung ist hierbei nicht vorgesehen, möglicherweise wird es weiterhin bei Gas-Außenwandöfen bleiben. Außerdem soll der Haupteingang auf die Rückseite der Kirche verlegt werden. Eine Rampe soll die Kirche an dieser Stelle auch für Rollstuhlfahrer leicht erreichbar machen. Die bereits vorhandene Toilette wird zu einer behindertengerechten WC-Anlage ausgebaut. Die Kosten für diesen Bauabschnitt werden auf ca. 260.000 € geschätzt. Zusammen mit den Kosten für den Einbau des Gemeindezentrums, die noch nicht genau beziffert wurden, wird eine dreiviertel Million Euro für die Gesamtkosten nicht ausreichen.

Allerdings trägt die Landeskirche die gesamten Kosten der beiden Bauabschnitte der Sanierung, von der Gemeinde bzw. dem Kirchenkreis und mit Unterstützung des Fördervereins müssen nur die Kosten für den Einbau des Gemeindezentrums aufgebracht werden. Hierfür kann auch der Verkaufserlös des Pfarrhauses genutzt werden.

Die Mittel der Landeskirche werden in 2009 beantragt. Je nachdem, welche anderen dringenden Arbeiten an niedersächsischen Kirchen zwischen Nordsee und Harz noch anstehen, kann mit dem Bau frühestens in 2010 begonnen werden, man hofft auf einen Baubeginn 2011. Die Gemeindearbeit wird bis dahin weiterhin im Pfarrhaus stattfinden, da die Gemeinde einen dreijährigen Mietvertrag für die Räume im Erdgeschoss mit dem neuen Eigentümer geschlossen hat.

Pastor Bernd Menzel lies bei der Einleitung die Entwicklungen rund um die Entdeckung der Schäden an der Kirche Revue passieren
Frau Dipl.-Ing. Körner vom Amt für Bau- und Kunstpflege der Landeskirche stellte die Planungen vor
Pastor Menzel und Heike Windisch vom Kirchenvorstand demonstrieren den geplanten neuen Verlauf der Wand zwischen Kirchraum und Gemeindezentrum
So soll das Erdgeschoss der Kirche später einmal aussehen...
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