So., 15.
März 09

Jahreshauptversammlung der Heimatstube

Von Jörg Hüddersen für Heimatstube Lerbach e.V..

Rainer Kutscher konnte auf der nunmehr 16. Jahreshauptversammlung wieder einen vollen Saal begrüßen. Nach der Begrüßung gab es zunächst Kaffe und Kuchen, bevor die Tagesordnung abgearbeitet wurde.

Die Heimatstube konnte wieder auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Mittlerweile wurde ein Stand erreicht, bei dem es in erster Linie darum geht, das Erreichte zu bewahren. So wurden wieder verschiedene sog. Dennert-Tannen erneuert und viele Arbeitsstunden in die Pflege des Freilichtmuseums und der vielen Stollenmundlöcher und anderer Objekte im Ort investiert. Für das laufende Jahr steht insbesondere die Grubenanlage Weintraube zur Pflege und Erneuerung an.

Sorge bereitet dem Vorsitzenden die Raumsituation des Vereins. So musste zum 01. Juli des vergangenen Jahres die Berg- und Hüttenstube in der ehemaligen Verwaltungsaußenstelle wegen des Verkaufs des Gebäudes geräumt werden. Diese Exponate lagern zur Zeit in der Grundschule am Schwarzenberg. Nun steht der Verkauf der alten Schule in der Friedrich-Ebert-Straße an und somit ist auch die Zukunft der dort untergebrachten Waldarbeiterstube ungewiß.

Die Heimatstube hat mittlerweile 30 Ausgaben ihrer Heimatblätter herausgebracht, die weit über Lerbach hinaus Beachtung finden und ein wichtiges Bindeglied zu den rund 100 Mitgliedern außerhalb von Lerbach darstellen. Dafür hat der Verein im vergangenen Jahr 1566 Euro aufgewandt, von denen lediglich 150 Euro durch den Einzelverkauf wieder hereinkamen. Die Aufgaben des Vereins lassen sich nach Aussage des Schatzmeisters Michael Kaminski ohnehin nur durch großzügige Spenden ausführen. Neben Einzelspenden in Höhe von insgesamt 1700 Euro konnte der Verein auch eine Ausschüttung von Gewinnsparerträgen in Höhe von 500 Euro verbuchen, für die sich Rainer Kutscher herzlich bei der Volksbank bedankte.

Kritik übte der Vorsitzende an der Beteiligung der Vereinsmitglieder am Heimattag im vergangenen Jahr. "Das habe ich nicht erwartet. So eine miese Teilnahme von Lerbachern" polterte er in den Saal. Geärgert hat ihn, dass auswärtige Gäste in großer Zahl nur wenigen einheimischen Besuchern gegenüberstanden. Das finanzielle Risiko einer solchen Veranstaltung trägt der Verein. Im vergangenen Jahr führte das dazu, dass Ausgleichszahlungen an die Bewirtungsgeschäfte gezahlt werden mussten, weil der versprochene Umsatz ausblieb.

In seinem Grußwort ging Ortsbürgermeister Frank Koch auf den geplanten Harzer Baudenstieg ein. Es ist gelungen, die Wegeführung so zu beeinflussen, dass Lerbach nicht wie beim Hexenstieg nur gestreift wird. Konkret wird es vom Aussichtsturm Kuckholzklippe über den Eisensteinlehrpfad hinunter ins Dorf und dann auf der anderen Seite weiter Richtung Sösetalsperre gehen.

Die jährliche Vereinsfahrt wird dieses Jahr am 30. August zur Sektkellerei Rotkäppchen gehen. Anmeldungen nimmt Udo Raab ab sofort entgegen.

Nach der Versammlung hielt der ehemalige Zollgrenzdienstbeamte Rudolf Zietz aus Herzberg einen Vortrag zum Thema "Wider das Vergessen an der Zonengrenze DDR/BRD", in dem er aus seiner Dienstzeit an der innerdeutschen Grenze berichtete. Im Anschluss daran zeigte er - ein wenig mit der Technik kämpfend - Bilder aus seinem Archiv, die die Geschehnisse, die bis vor 20 Jahren Alltag im geteilten Harz waren, wieder lebendig werden ließen.

Rainer Kutscher mit einer Dienstmütze der Grenztruppen der DDR bei seinen einleitenden Worten zum Vortrag von Rudolf Zietz
Rudolf Zietz bei seinem Vortrag
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