Von Jörg Hüddersen für Dorferneuerung Lerbach.
30% Rückgang seit 1992 !!Düstere Zahlen präsentierte Dirk Puche am Montag vergangener Woche auf der Sitzung der Arbeitsgruppe Dorferneuerung. Leider waren nur recht wenige Teilnehmer da (u.a. weil der komplette Harzklub auf Vereinsfahrt war).
Zunächst präsentierte Puche die absoluten Einwohnerzahlen. Demnach leben in Lerbach zur Zeit 992 Einwohner. Gegenüber den 1.427 Einwohnern im Jahr 1992 ist das ein Rückgang von 30,48%. Damit sieht Lerbach viel schlechter aus als die Stadt Osterode, die im gleichen Zeitraum lediglich 5% ihrer Einwohner verloren hat. Setzt sich diese Entwicklung fort, dann halbiert sich die Einwohnerzahl in rund 30 Jahren - eine katastrophale Entwicklung!!
Besonders prekär werden diese Zahlen, wenn man sich die Familienstrukturen ansieht. Nach der Erhebung der Belegung der einzelnen Häuser, die auf einer der letzten Sitzungen vorgenommen wurde, gibt es im ganzen Dorf nur noch einen Vier-Generationen-Haushalt. Dagegen beträgt der Anteil der Haushalte mit 1-2 Personen ohne Kinder, Seniorenpaaren und alleinstehenden Senioren zusammen 68,9%.
Somit fehlen nicht nur Kinder, die die nächste Generation zahlenmäßig stark machen würden. Hinterlegt man die Zahlen mit dem Alter der Bewohner, so werden in den nächsten 20 Jahren 45,9% der Lerbacher Wohnungen leerfallen und auf den Markt kommen.
Leider hat Lerbach auch eine stark erhöhte Bildungsabwanderung (d.h. junge Leute verlassen für Ausbildung und Studium ihren Heimatort). Somit wird die nächste Generation allenfalls einen Teil der Wohnungen ihrer Eltern und Großeltern selbst nutzen. Lerbach liegt zwar im Bereich der Industriearbeitsplätze oberhalb des niedersächsischen Durchschnitts, aber im besonders wichtigen Dienstleistungssektor liegt der Anteil der Arbeitsplätze 9,4% unter dem Durchschnitt. Somit fehlen der nächsten Generation attraktive Arbeitsplätze, die sie dazu bewegen, sich weiterhin hier anzusiedeln.
Die leerfallenden Wohnungen werden also den Immobilienmarkt belasten und die Preise auch langfristig niedrig halten. Bedingt durch das zu erwartende Überangebot werden dann lediglich die attraktiven Immobilien verkäuflich sein und die weniger attraktiven drohen zu leerstehenden Ruinen zu verkommen.
In diesen Zahlen liegt zwar auch eine Chance durch reichlich zur Verfügung stehenden preiswerten Wohnraum. Dies wird aber nur funktionieren, wenn die Zahl der sichtbaren Leerstände und Bauruinen nicht zu groß wird. Dazu wird es unbedingt nötig sein, Wohnraum abzureißen und genau zu überlegen, welche Gebäude erhalten werden sollen und welche verzichtbar sind.
Dirk Puche präsentierte eine längere Liste von Chancen und Hemmnissen, die sich aus diesen Zahlen in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht ergeben. Daher sei das Protokoll der Sitzung, das auch den Demografiebericht der Bertelsmann-Stiftung für Osterode enthält, allen Lerbachern unbedingt zum intensiven Studium empfohlen!
18:00 Uhr, Schützenstube Lerbach
7. Übungsabend Kleinkaliber i
Dorfmarkt i
18:00 Uhr, Schützenstube Lerbach
8. Übungsabend Kleinkaliber i
Oktoberfest i
18:00 Uhr, Schützenstube Lerbach
9. Übungsabend Kleinkaliber i