Sa., 05.
März 11

Buntes Programm, schunkeln, tanzen und ausgelassene Stimmung bei traditioneller Festsitzung „Osterode Helau“

Von Jörg Hüddersen für hueddersen.de.

Finanzminister Hartmut Möllring mit Orden des FCE ausgezeichnet

Pünktlich um 19.11 Uhr hieß der Bürgermeister der Stadt Osterode und zugleich Sitzungspräsident des Familienclubs Eintracht von 1816, Klaus Becker, alle karnevals- und feiergierigen Gäste im ausverkauften Saal des Hotel Sauerbrey in Lerbach mit einem dreifachen "Osterode Helau" willkommen. Nach der Begrüßung der Regentschaft und der Ehrengäste aus Wirtschaft und Politik, wie dem niedersächsischen Finanzminister Hartmut Möllring, eröffnete "Befruchtungskünstler" Paul Kutscher die Show mit einem vielfältigen Programm von Musik, Tänzen und Sketchen. Auch in diesem Jahr bewiesen die "Narren" schöpferische Kreativität bei ihrer Auswahl und Zusammenstellung der unterschiedlichsten Kostümen und Verkleidungen.

Nach diversen Büttenreden über Analysen der aktuellen Gesundheitspolitik in Deutschland oder die Diskussion über die Vorherrschaft von Männern oder Frauen, wurde "bewährtes, karnevalistisches Liedgut" von den „Räubern“ präsentiert. Bei der neu einstudierten Choreographie von "YMCA" der Village People hielt es die Gäste kaum noch auf den Sitzen. Und beim Auftritt der extra eingeflogenen Weltstars Andrea Bocelli und Sarah Brightman wurde noch lange nicht "Time to say Goodbye" gesagt – im Gegenteil! Der "Ralf Kröger-Fanclub" kam für das traditionelle "Osterode Helau" zur 5. Jahreszeit extra aus Hamburg angereist.

Ordensverleihung an Finanzminister
Ein Highlight der Veranstaltung war die Verleihung des "Osteroder Orden für maximal manipulative Verbalanästhesie" an den niedersächsischen Minister für Finanzen, Hartmut Möllring, durch den Vorsitzenden des FCE und dem "Chef vom Ganzen", Uwe Kohlstruck. "Biersteuer ist Landessteuer, also sorgen sie heute ordentlich für Landessteuer", forderte der Minister die Gäste bei der Ordensverleihung vor dem Ausmarsch auf und bedankte sich für die Einladung. Er wünschte allen Anwesenden einen wunderschönen Abend. Nach dem erneuten Einmarsch gab es das Frauenballett auf der Bühne mit einer einzigartigen Choreographie zu bestaunen.

Norbert Gössling, mittlerweile 4. Träger des "Hannes Ordens von Osterode Helau des Familienclub Eintracht", stellte fest: "DSDS – Deutschland sucht den Superstar war gestern. Es lebe DSSW – Die singenden Saalwanderer"! Des Weiteren machten sich Gössling und sein Parodiepartner Ralf Kröger als Wellnessamateure Sorgen um die richtige Position ihres "Zipperleins".

"Trimmung ist stumpf" – Rechtschreibbelehrungen
Sitzungspräsident Klaus Becker sei in den Augen seiner Töchter "uncool" wegen seiner ständigen Rechtschreibbelehrungen. Als dann wollte er das Publikum eines Besseren belehren. Schließlich habe er am Krematorium Musik studiert und ist demzufolge ein Profi und keine Armatur. Darüber hinaus hatte er sich mit seiner "Hoppeldose" in "Schmale geschissen".

Die Stimmung zum Höhepunkt brachten dann Paul Kutscher und anschließend das Männerballett. Als Udo Jürgens im Bademantel verhüllt überzeugte Paul mit einem Medley von "Aber bitte mit Sahne", "Ehrenwertes Haus", "Mit 66 Jahren fängt das Leben an", "17 Jahr´, blondes Haar", "Ich war noch niemals in New York" und "Griechischer Wein". Nachdem das Männerballett mit u.a. "Chef" Uwe Kohlstruck amüsierte, rockten dann noch einmal alle Teilnehmer des FCE die Bühne mit ihrem Abschiedsmedley aus "Waka Waka", "So ein Tag…" sowie dem Kölschen Karnevalsklassiker "Viva Colonia" und brachten das Publikum zum Schunkeln. Der Ausmarsch folgte unter "Die Karawane zieht weiter".

Lange Vorbereitung der Eintracht-Narren
Die Freude stand den ca. 40 FCE – Narren am Ende der Festsitzung von "Osterode Helau" im Gesicht geschrieben! Der Applaus des Publikums wollte nicht enden. Den Narren ist es recht, ist er doch der Lohn der Monate langen Vorbereitungen. Eifrig waren sie dabei, die Mitwirkenden des ältesten Gesellschaftsvereins Osterodes. Die Eintracht-Narren waren bisweilen 2-3 mal in der Woche im Saal des Hotel Sauerbrey zu finden, um für ihre Gäste das Beste auf die Bühne zu bringen. Klaus Becker bedankte sich bei allen Mitwirkenden, Gästen und dem Hotel Sauerbrey und verabschiedete sich mit einem für 2011 vorerst letzten dreifachem "Osterode Helau".

Bis spät in die Nacht sorgte die Band "Unisono" mit Christoph und Christian für ausgelassene Stimmung bei der traditionellen Festsitzung.    

Und hier nun das Programm der Narren des Familienclub Eintracht, ein Programm für die Regentschaft in der 5. Jahreszeit:  

  1. Als Erstes eine alte Forderung, die auch die wichtigste ist: Alle Arbeitnehmer und dazu gehören auch die städtischen Bediensteten, haben künftig an hohen karnevalistischen Feiertagen arbeitsfrei, damit sie sich der humorvollen Hochkultur des Karnevals widmen können. – Nur fröhliche Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter!
  2. Da dem ehemaligen Stadtbaurat Geffken, der Schutz der Bäume so am Herzen liegt, werden wir in der 5. Jahreszeit, das ist ja fast der ganze Winter, über alle Bäume in Osterode am Harz Karnevalsmützen, in den Farben Blau, Gelb, Weiß, Rot, ziehen. 

    - Hiermit fordere ich alle Osteroder auf, mit dem Stricken zu beginnen.
    – Spätestens im nächsten August, dürfte deshalb unsere Heimatstadt dann auch wieder im Guinnessbuch der Rekorde erscheinen. So ziehen wir viele Gäste nach Osterode, die sicherlich auch für unser Osterode Helau wiederkommen.  
    - Die Bahnhofstraße wird in Heinz-Geffken-Gedächnisallee umbenannt.
  3. Wir, die Narren des FCE, werden auf dem neu gestalteten Kreisel in der Bahnhofstraße das Wappen von Osterode Helau errichten. Der Hintergrund ist klar, denn den ursprünglichen Namen "Dreieckiger Kreisel" erhielt er bei der Festsitzung 2001 von Osterode Helau. In meiner damaligen Rede hieß es, ich zitiere:

    Ein Eintrag ins Buch der Rekorde musste her und so schuf man den ersten "Dreieckigen Kreisverkehr" zwischen Seesener Straße und Armentieres-Brücke füllt er nun die letzte Lücke. 

    Der "Dreieckige Kreisel" war geschaffen und ging in die Umgangssprache ein. So ist es ganz natürlich, das wir nach dem Namensrecht, uns das Recht nehmen, diese Tatsache für die Nachwelt festzuhalten und das Kulturgut Karneval ganzjährig der Öffentlichkeit zu präsentieren.
  4. Auf dem Gelände des abgerissenen Krankenhauses wird ein Nachbau der Mainzer Rheingoldhalle entstehen. Die Stadt weis eh nichts damit anzufangen. Und die Rheingoldhalle ist ein idealer Ort um Karneval zu feiern. Das weis ich aus eigener Erfahrung.
  5. Als Nachnutzung der ehemaligen Kasernenanlage wird dort ein Exerzierplatz für Karnevalskorps und Übungszentrum für Rosenmontagsumzüge geschaffen. So werden wir zum närrischen Mittelpunkt Deutschlands.
  6. und Letztens Die Eisensteinstraße wird in Stefan-Raab-Straße umbenannt. Als Dank für seinen Einsatz, zur Steigerung der Popularität Osterodes oder kurz PR. Außerdem für die exzellente Berichterstattung über den Osteroder Sportjournalisten, der beim ZDF tätig war, Herrn R.T .

Eine Bildergalerie der Veranstaltung ist unter http://www.lerbach.de/galerie/anzeigen.php?Galerie=103 zu sehen.

Text & Fotos: Sebastian Kutscher

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